Kleinod für die Nachwelt erhalten

Verein "Fachwerkkirche Zaschendorf" gegründet

Dringend: Holzwurmbekämpfung

Die Fachwerkkirche als Kleinod und Kulturerbe auch für die Nachwelt zu erhalten, dieser Aufgabe stellen sich die Gründungsmitglieder des Vereins "Fachwerkkirche Zaschendorf".

Das Treffen am Mittwochabend in der kleinen Kirche war bereits die zweite Veranstaltung mit dem Ziel, einen Förderverein zu gründen. Pastor Jens-Peter Drewes weiß aus seiner Arbeit, dass dort, wo ein solcher Verein aktiv ist, sich vieles in Bewegung setzen kann. 15 Leute waren zur ersten Veranstaltung gekommen, erinnerte er. "Es gibt jede Menge Bereitschaft, die Kirche zu retten, aber nicht, einen Vereinsposten zu übernehmen", so sein Fazit der damaligen Veranstaltung. 13 Bürger waren vorgestern Abend gekommen und alle verband erneut der Wunsch, etwas für den Erhalt der Kirche, die als Notkirche nach dem 30-jährigen Krieg gebaut worden sein soll, zu tun.

Wie beispielsweise Regina und Ronald Möller. "Wir haben die Kirche übergeben bekommen. Es ist ein Stück Kulturerbe, das auch der Nachwelt erhalten bleiben muss", erklärte Ronald Möller sein Engagement. Thomas und Susanne Stüwe haben das benachbarte Torhaus gekauft. Ihnen liegt am Herzen, dass das Ensemble erhalten bleibt. Und Stefanie Röder erinnerte an die Kämpfe, die es in der Vergangenheit gegeben hatte, dass die Kirche überhaupt in Zaschendorf bleibt. "Ich kümmere mich um die Kirche und hoffe, dass hier auch wieder einmal eine Hochzeit oder eine Taufe stattfinden. Allerdings ist das Haus innen noch sehr leer", meinte sie. Und sprach damit auch einen entscheidenden Punkt an.

Wie SVZ berichtete, fehlt die Einrichtung. Doch Pastor Jens-Peter Drewes war auf die Suche gegangen und informierte am Mittwochabend, dass Teile der Empore trocken im Depot des Kunstdienstes in Rostock eingelagert sind. Kanzel und Altar befinden sich in der Heiligen Geist Kirche in Wismar. Dort sind auch Bilder der Emporebrüstung, die allerdings inzwischen völlig eingestaubt sind. Erfreut waren die Anwesenden, zu hören, dass alles seinerzeit nur ausgelagert wurde. "Damit dürfte klar sein, dass die Gegenstände wieder nach Zaschendorf zurückkommen", machte Drewes Hoffnung.

Baufachmann Prof. Dr. Günter Kuntze berichtete über drei Begehungen in der Kirche. Dabei hätte sich auch das bereits vorliegende Gutachten der Restauratorin bestätigt, dass die neuen Deckenbretter von Holzschädlingen befallen sind. Da das bereits über zehn Jahre andauert, muss dringend gehandelt werden. Zudem riet Prof. Kuntze, dass die Beschaffenheit der Deckenbalken geprüft werden sollte. In einer ersten Aktion soll nun der Dachbereich freigeräumt werden, um dann den Holzwurm zu bekämpfen.

12 Frauen und Männer gründeten dann den Förderverein "Fachwerkkirche Zaschendorf". Weitere vier hatten bereits in der ersten Veranstaltung ihre Mitgliedschaft erklärt. In den Vorstand wurden für zwei Jahre gewählt: Prof. Günter Kuntze (Vorsitzender), Regina Möller (Stellvertreter), Hannelore Zydek (Schriftführerin), Susanne Stüwe (Schatzmeisterin) , Friederike Strothmann (Beisitzer) sowie als Rechnungsprüferinnen Marlies Ritz und Stephanie Röder. Einstimmig angenommen wurde eine Satzung, die u. a. die Förderung und Unterstützung der Kirchenrestaurierung und die Erforschung der Geschichte von Dorf und Kirche festschreibt.

Die Gemeinnützigkeit des Vereins wird beantragt, so dass dann auch Spendenquittungen ausgestellt werden könnten. Und darauf hofft der Verein auch angesichts der vor ihm stehenden Aufgaben. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 1 Euro pro Monat, wer mehr geben will, kann es gern. Und wer sich in den Verein einbringen möchte, findet in Prof. Dr. Kuntze in Zaschendorf, Ausbau 10, einen Ansprechpartner.

Roswitha Spöhr