Lichterfest  2015

Wendorf : Schlümpfe eine Bootslänge vorn

vom 11. Oktober 2015 Aus der Redaktion des Anzeiger für Sternberg – Brüel – Warin

Beim Lichterfest auf der Warnow fielen die Entscheidungen beim Zieleinlauf und über den originellsten Eigenbau äußerst knapp aus.


Das „Schlumpfboot “, das Robin (5) mit seinem Papa Manuel Kornalewski aus Müsselmow (M.) auf der Warnow ins Rennen schickte, kam nach spannendem Verlauf als Sieger ins Ziel vor dem „Farbklecks“ von Laura Schneider (13/r.) aus Gustävel und der „Osterinsel“, an der die ganze Familie ihren Anteil hatte, wie Carolin Ritz mit Sohn Maximilian (4) aus Zaschendorf verriet. Fotos: Rüdiger Rump

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wendorf setzten die Boote an der Zaschendorfer Brücke ein und gaben sie frei, indem sie die Startvorrichtung aus Holz einfach unter Wasser drückten.

Das kompakte Hellblaue mit Schlümpfen an Deck treibt quer mitten auf der Warnow. Es hat sich dennoch nach schlechtem Start vorgearbeitet und liegt inzwischen mit dem viel kleineren Farbklecks-Boot aus Holz, das beinahe unauffällig in Ufernähe an erster Stelle schwimmt, gleichauf. Stephan Hirsch und René Buchholz von der Freiwilligen Feuerwehr (FFw) Wendorf, die am Ziel mit Wathosen bis an die Hüfte im Wasser stehen und die Boote in Empfang nehmen, erwarten schon ein Fotofinish. Da kommt das Schlumpfboot auf einmal – wohl durch einen Windschubs – in die richtige Position und schiebt sich mit einer Länge Vorsprung ins Ziel. Den dritten Rang belegt die „Osterinsel“, ein farbenfroher Rundbau. Für diese drei Boote gibt es Pokale.

30 Eigenbauten aus verschiedenstem Material waren beim zwölften Lichterfest der FFw Wendorf am Sonnabend an der Zaschendorfer Brücke ins Rennen gegangen. Einzige Bedingung: Sie müssen schwimmen und leuchten. „Prima, das sind deutlich mehr als im Vorjahr“, freut sich Annelie Drephal von der Jury. Diese erfasst alle Boote akribisch und achtet schon darauf, welches den Pokal für das Originellste bekommen könnte.

Für Anja Bobrowski ist die Kuh der klare Favorit. Die würde sie am liebsten mitnehmen. Die ehemalige Brüelerin, die jetzt in Lübeck lebt, ist mit Ehemann Matthias bei ihrem Bruder in Tessin zu Besuch. Die Beiden hatten sich auf die Schnelle entschlossen, aus Pet-Flaschen, Holz, Pappe, Zeitungspapier und Klebeband ein Boot für ihren Neffen Jerome zu bauen. Als Nachfolger für das aus dem Vorjahr heißt es „Unsinkbar II“. Sollte es doch untergehen, werde es auf „Bleiente“ umgetauft, so der Lübecker lachend. Wenn sie den Termin im nächsten Jahr rechtzeitig kennen, wollen sie schon zu Hause anfangen, sagt Anja Bobrowski. „Wir sind beide kreativ und haben zu Hause extra ein Bastelzimmer. Und das Lichterfest ist ein Riesenspaß.“

Für die Kuh gab es den Pokal als originellstes Boot: Florentina (5), Alessandro (8), Katrin und Regina Vowinkel, die Mama und Oma


Der Jury fällt die Entscheidung diesmal noch schwerer als sonst. „Die Boote sind mit so viel Fantasie, Aufwand und Liebe gebaut worden“, findet Annelie Drephal. „Die Arche ist ganz toll, mit kleinen Tieren und Bast als Dach, super gemacht. Genauso ,Die vier Jahreszeiten’ oder das ,Katzenboot’. Auch andere sehen richtig schön aus.“ Nach kurzer Beratung entscheidet sich die Jury für die Kuh – wegen der originellen Idee und auch ihrer Umsetzung. Der exakte Name des Bootes: Tanzende Kuh im Herbstlaub. „Das ist ein Familienprojekt“, erklärt Katrin

Vowinkel aus Zaschendorf. Die beiden Kinder Florentina (5) und Alessandro (8), sie selbst und ihre Mutter Regina Vowinkel seien beteiligt gewesen. Sie basteln gern gemeinsam und finden dafür auch immer neue Ideen. Im Vorjahr wurde ihr „Schwein am Spieß“ als originellstes Boot gekürt.


Klasse auch „Die vier Jahreszeiten“ mit Frühlings- und Sommerblumen, Kastanien und Schneemann von Ayna Sjoena Naujack.


Ayna Sjoena Naujack (14) aus Wendorf, Mitglied der Jugendfeuerwehr und ganz dicht am Pokal, hatte für „Die vier Jahreszeiten“ die Idee. Beim Bauen habe dann der Papa geholfen.

Das schnellste Boot mit den Schlümpfen ist seit mehreren Jahren im Einsatz, verriet Manuel Kornalewski aus Müsselmow. Er freute sich mit Sohn Robin (5) über den Pokal. Im Vorjahr gab es schon einen für Platz drei. „Wir verändern und verbessern immer wieder was.“ Der Aufbau sei jedes Jahr neu, diesmal mit Schlümpfen und Wimpelketten. Klar, für 2016 gibt es sicher wieder eine Idee.

von Rüdiger Rump erstellt am 11.Okt.2015


– Quelle: https://www.svz.de